SFK3 nimmt Anlauf

Geschrieben am 12.09.2022 von Lasse Struck

Nach einer starken letzten Saison unserer Mannschaft und vielen knappen Kämpfen geht nun die neue Spielzeit los. Da ist SFK3 natürlich auch am Start. Unser Saisonauftakt führte uns in das nahe gelegene Vereinsheim der listigen Bauern nach Essen Altendorf. Als unausgesprochenes Ziel galt die Devise: Wir machen weiter wie wir aufgehört haben - 4,5 zu 3,5 gewinnen! Ob dies wohl weiter so gut funktionieren würde?

Den ersten Punkt der Saison fuhr unser erfahrenes erstes Brett ein. Nach den Zügen 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Le2 folgte 3...f5?, wonach Willy die Stellung öffnete und nach 11 Zügen eine Figur gewann. Dies fiel dem Gegner erst im 19. Zug auf weswegen die Partie erst hier endete.

Nun folgte lange Zeit keine weitere Ergebnismeldung, doch bekanntlicherweise trügt die Stille.

Noel investierte wie immer kräftig Zeit, sodass 2 Minuten für 15 Züge übrigblieben. In der Folge mogelte er sich aus einer -6 Stellung in ein Endspiel mit Bauern mehr heraus und gewann kurz darauf noch eine glatte Figur. Zeitgleich warf Gerd aber das Handtuch. In dominanter Stellung erlaubte er seinem Gegner einen Springer auf f4 und eine Dame auf g3 einzupflanzen. Die weißen Figuren wurden überfordert und das Matt war nicht mehr zu verhindern. Zwischenstand: 2 zu 1!

An Brett 2 durfte der Autor sein Glück versuchen. Mit den weißen Steinen spielte mein Gegner eine Art königsindischen Angriff gegen meinen Sizilianer, aber der Zug e4 nach e5 konnte nicht erfolgreich durchgesetzt werden. Stattdessen aktivierte der Hebel d6 nach d5 die schwarzen Figuren, wonach ein weißer Bauer mehr das Brett verließ. Die Verwertungsarbeit ersparte mir mein Gegner, indem er relativ simpel einen Turm einstellte.

Neuzugang Simon, hochgerückt aus SFK4, erwischte es zunächst kalt. Im Caro-Kann mit e4 und c4 schaffte es Weiß, die doppelten Isolani auf d5 und d4 zu festigen. Dieser Raumnachteil machte mir als Zuschauer lange Zeit Sorgen und viel Gegenspiel war auch nicht mehr zu erwarten. Also beschloss ich diesen Bericht anzufangen, als ich plötzlich eine Faust auf den Tisch schlagen hörte und sich eine Menschentraube bildete. Was war passiert? Simons Gegner stellte einzügig einen Springer ein und gab sofort auf.
An Brett 6 beendete Bernd seine Partie mit einem Remis, womit der Mannschaftssieg schon frühzeitig feststand.

Die beiden anderen Partien dauerten bis ins Endspiel an. Erich wickelte mit einem Bauern mehr in ein Endspiel mit je zwei Türmen und ungleichfarbigen Läufern ab. Anschließend drückte, knetete und manövrierte er seine Figuren, bis der entscheidende Durchbruch auf dem Damenflügel gelang. Schnell ein Turmpaar getauscht und der rote Teppich war für den weißen König gelegt. Danach war auch keine Festung mehr in Sicht. Diese bezaubernde Technik wurde über 90 Jahre lang perfektioniert!

Die letzte Partie des Tages führte Werner. Nachdem seine Initiative langsam verpufft war, entstand ein schwieriges Turmendspiel. Meiner eigenen Einschätzung zu Folge (also bloß nicht für die Wahrheit halten!) legte Werner dieses etwas zu passiv an und kam anschließend in Bedrängnis. Nach einem taktischen Remisangebot von Werner war er so überrascht, dass dieses abgelehnt wurde, dass er glatt vergaß die Uhr zu drücken. Nach einigen Zügen vereinfachte sich jedoch die Stellung und schlussendlich stand doch die Punkteteilung auf dem Partieformular.

Summa summarum sind wir mit 6/8 deutlich über unser Ziel hinausgeschossen, beklagen uns darüber aber keinesfalls. Der nächste Kampf findet am 25.09 gegen Dorsten durch eine Spielort-Verlegung in der Zeche Helene statt - schon wieder Anreise-Glück. So kann alles weiter laufen!

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