Abschied von einem Freund

Geschrieben am 24.12.2020 von Bernd Rosen

In Memoriam Jürgen Armbrüster (12.10.1947 - 07.12.2020)

Am 07.12.2020 starb unser Schachfreund Jürgen Armbrüster nach langer, schwerer Krankheit. Mit ihm verlieren wir einen absolut zuverlässigen Schachfreund, der weit über unseren Verein hinaus großes Ansehen in der Schachwelt genoss. Im Jahr 1967 trat er in die damalige Essener Schachgesellschaft ein und war schon zwei Jahre später am Aufstieg in die NRW-Bundesliga beteiligt. Zusammen mit der ESG feierte viele Erfolge und war auch am Zusammenschluss mit der SFK-Schachabteilung 1993 beteiligt. Bei der Neugründung unseres Vereins im Jahr 2017 stellte er sich als Kassierer zur Verfügung - ein Amt, das mit viel Arbeit im Hintergrund vernunden ist, was sehr gut zu seiner freundlichen, zurückhaltenden Persönlichkeit passte, die sich nie in den Vordergrund drängte. Darüber hinaus war er zur Stelle, wenn Helfer gebraucht wurden - sei es als Fahrer für unsere Jugendlichen, beim Aufbau für das Willi-Knebel-Turnier oder bei der Organisation unseres U25-Opens. Wir werden Jürgen stets in guter Erinnerung behalten.

Einer von vielen Schachfreunden, die die Nachricht von Jürgens Tod sehr betroffen hat, ist Gerhard Meiwald - ein weiteres Urgestein unseres Vereins, der sich mit den nachstehenden Erinnerungen von Jürgen Armbrüster verabschiedet:

Ich kannte Jürgen Armbrüster schon seit Jugendzeiten, als er für die Eisenbahnschachgesellschaft und ich für Katernberg in der alten Bundesbahndirektion am Bismarckplatz die Klingen kreuzten. Wir waren eher durchschnittliche Kontrahenten. Uns weit voraus damals Jürgen Haakert und Helmut Weichert, hin und wieder auch Willi Kanonenberg. In vielen Jahrzehnten sind wir uns immer wieder mal über den Weg gelaufen, ehe wir plötzlich gemeinsam bei SFK bei meinen inzwischen seltenen Besuchen den einen oder anderen Blitzwettkampf austrugen. Da ich inzwischen vor allem Funktionärsaufgaben im Deutschen Seniorenschach wahrnahm, kam ich seltener dazu selbst ins Turniergeschehen einzugreifen.

Umso mehr habe ich mich 2017 und 2019 gefreut, gemeinsam mit Jürgen in Binz auf Rügen, bei der Seniorenmeisterschaft von Meck-Pomm angenehme Tage verbringen zu können. In unseren täglichen Spaziergängen am schönen, wenn auch kühlen Ostseestrand, haben wir nicht nur das tägliche Turniergeschehen ausgetauscht, sondern vieles persönliches und privates Revue passieren lassen. Sein schwerer Schicksalsschlag, dass er erst kurz zuvor seine Frau verloren hatte und wie man so etwas verkraftet, lassen mich umso mehr mit Trauer zurück, dass er jetzt das gleiche Schicksal erleiden musste.

Jürgen war ein angenehmer, sympathischer und ausgesprochen netter Mensch, der nicht viel Aufhebens um sich machte. Er stellte sich in den Dienst der Gemeinschaft. Als Willy Rosen nach Jahrzehntelanger Kassenführung bei SFK aus Altersgründen sein Amt niederlegte, war Jürgen Armbrüster zur Stelle.

Ich bin traurig, wie viele Katernberger Schachfreunde, dass es ihn nun nicht mehr gibt. Aber in meinen Erinnerungen hat Jürgen einen Platz, der bei den angenehmeren Seiten in unserem Leben liegt.

Gerhard Meiwald

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