Aufstieg mit "Steel"

Geschrieben am 03.05.2015 von Jürgen Kraft

SFK V gewinnt bei Germania Kupferdreh II mit 5,5 zu 2,5

Als Tabellenführer standen wir schon fest - aber am letzten Spieltag hatte niemand von uns Lust auf ein langweiliges Remisgeschiebe. Mannschaftsführer Stefan Zell hatte klar vorgegeben: "Wir beenden die Saison mit Stil"! Außerdem waren wir für Germania die letzte Aufstiegshoffnung, die wollten auch keinen friedfertigen Sonntag. Den bekamen sie auch nicht:

Edwin Otremba siegte wunderschön mit einem "Steel-König". Was ist das denn, fragt Ihr??? Der niederländische Spieler Tim Krabbé, Schachkolumnist und Autor mehrerer Bücher, erläutert seine Kuriositätensammlung in "Schach-Besonderheiten" (ECON Verlag, 1995) wie folgt: "Meine Definition eines "Steel-Königs" lautet, dass dieser mindestens die fünfte Reihe erreichen muss, während mindestens drei feindliche Figuren, unter ihnen die Dame, verbleiben - und die Partie gewonnen wird. Edwin, Dein weißer König erreichte sicher a6, während beide Seiten die Damen, je einen Turm, zwei Leichtfiguren und fünf Bauern auf dem Brett hatten. Danach half der König indirekt noch bei der Bauernumwandlung auf vollem Brett mit. Ein Schachkleinod! (Anmeldung des Redakteurs: Hätte Edwins Gegner das abgebildete Jugendfoto von ihm gekannt, wäre er vielleicht auf ähnlich coole action gefasst gewesen! - Bernd Rosen)

Ebenfalls eine sehr interessante Partie spielte Michael Wolff: Nach einem frühen Qualitätsverlust besann sich Michael auf seine Kampfstärke und kombinierte. Zunächst erreichte er durch permanente Drohungen materiellen Ausgleich, danach fegte er seinen Gegner förmlich vom Brett. Klasse Kampfpartie!

Stefan Krückhans und ich gewannen unsere Partien aus einen "Guss": Start-Ziel. Thomas Sikorski remisierte, Rolf Weber und Günter Liszka verloren leider. Sie waren aber angesichts des Erfolges trotzdem fröhlich. Der Gegner von Stefan Zell beging bei vollem Brett Harakiri: Materiell und positionell bereits klar im Nachteil opferte er eine Figur für einen Bauern...

Nach dem Sieg ging es zum Feiern ins "Lukas" am Kupferdreher Bahnhof. Auf dem kurzen Fussweg  dorthin konnten wir sogar noch die historische Hespertalbahn unter vollem Dampf bewundern.Trotz der schönen Kulisse: Gedanken und Gespräche waren nur beim Schach...

Unser Ziel für die nächste Saison wurde im Bahnhof (Lukas) festgelegt: Stressfrei "drin" bleiben.

So, das wars. Liebe Grüße, ein glücklicher Jürgen!

Zurück