Die Hölle, das sind nicht die anderen

Geschrieben am 31.12.2023 von Bernd Rosen

Niederlagen für unsere beiden Teams in der Schlussrunde der DVM

"Es gibt kein größer Leid, als das der Mensch sich selbst andeit!" - dieser in Reimform gebrachte Satz von Manès Sperber beschreibt treffend meine Gefühle unmittelbar vor dem Start der letzten Runde der DVM: Die an den Brettern angegebe Aufstellung stimmte nicht mit unserer am Abend zuvor festgelegten Formation überein. Über der Frage, wie wir am elegantesten die Frage der Zimmerräumung lösen könnten, hatte ich komplett vergessen, die Mannschaftsmeldung abzugeben. Somit musste Collin völlig unvorbereitet ans Brett eilen, Lukas spielte an Brett 4 mit Schwarz statt an mit Weiß, und Daniel musste ein drittes Mal aussetzen, was überhaupt nicht geplant war. Ein schreckliches Eigentor, das den ohnehin schweren Kampf gegen das favorisierte Team von Dortmund Brackel noch ein wenig schwieriger machte.

Collin entschloss sich, den Gegner mit 1.c4 zu überraschen. Leider kam er selbst mit der für ihn nicht vertrauten Stellung anschließend nicht gut zurecht. Sein Gegner bildete am Damenflügel einen gefährlichen Freibauern, der ihn in eine völlig passsive Stellung  zwang, die schleßlich nicht lange zu verteidigen war. Lukas kannte sich in der Eröffnung noch ganz gut aus, schwächte die weißen Felder d5 und f5 dann aber zu sehr - 0:2. Mykolas Partie war überhaupt nicht einzuschätzen. Erst dachte ich, sein Materialplus würde sich schon durchsetzen. Nachdem ein schwarzer Freibauer auf f2 ihn gezwungen hatte, massiv Holz zurück zu geben, wähnte ich seinen Turm auf verlorenem Posten gegen Läufer und Springer. Am Ende erreichte er dennoch ein Remis. Zuvor hatte Nils seine aussichtsreiche Stellung nach einem Tempoverlust nur noch zum Remis führen können. Das bedeutete eine 1:3 Niederlage gegen den 2. der Setzliste und in der Schlusstabelle den etwas enttäuschenden 12. Rang.

Bei der U20 glaubte auch ich als unverbesserlicher Schwarzseher lange an den ersten Sieg - aber nachdem Sam seine überlegene Stellung noch zum Verlust verdorben hatte und Lasse trotz eines Mehrturms nicht über ein Remis hinausgekommen war, standen einmal mehr nur 2,5 Punkte auf der Habenseite. Der vorletzte Platz entspricht allerdings auch dem Setzlistenplatz. Lernen und Erfahrung sammeln war ja ohnehin das Turnierziel für diese Mannschaft - aber schön wäre es dennoch gewesen, wenn damit etwas weniger Scheitern verbunden gewesen wäre!

Alle Partien zum Herunterladen und Nachspielen findet Ihr auf der Turnierseite bei der Deutschen Schachjugend. Jetzt feiern wir erst mal Silvester... Und im neuen Jahr wird sowieso alles besser! Obwohl - ganz ohne Arbeit wird das wieder nix!

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Dr. Savielly Tartakower