Ein glücklicher Auftaktsieg

Geschrieben am 01.03.2020 von Bernd Rosen

Jugendbezirksliga: SFK 3 besiegt Rochade Steele/Kray mit 4:2

Endlich beginnt auch für unsre 3. Jugendmannschaft die Saison in der Jugendbezirksliga. Zum Auftakt war Rochade/Steele der Gegner, das seine Mannschaft in der Jugendverbandsliga wegen Aufstellungsschwierigkeiten zurückzog und nun außer Konkurrenz einen neuen Anlauf auf Bezirksebene nimmt. Auch diesmal konnte unser Gegner jedoch nur 5 Bretter besetzen, so dass Sam an Brett 1 kampflos zum Punkt kam. Yunus und Jonathan sammelten das gegnerische Material so schnell ein, dass ich gar nicht mitbekommen habe, wie das passiert ist. Leider ließ sich Leo in seiner allerersten Turnierpartie auf der Grunddreihe mattsetzen, und Keanu verlor in aussichtsreicher Stellung den Faden. Beim Stande von 3:2 landete Daniel in einer spannenden Partie einen sehr glücklichen Sieg zum 4:2.

Aus Trainersicht ergaben sich mehrere lehrreiche Momente:

Der verfrühte Fesselungszug des Damenläufers

DiagrammDaniel hätte sich einigen Schweiß ersparen könne, wenn er schon in der Eröffnung die Chance ergriffen hääte, die ihm der letzte schwarze Zug (Lc8-g4) bot: Mit dem Standardtrick 7.Lxf7+ Kxf7 8.Se5+ nebst 9.Sxg4 hätte er bereits entscheidend in Vorteil kommen können.

Exweltmeister Lasker warnte einst davor, den Damenläufer zu früh zu entwickeln ("Spiele Lg5 / Lg4 nicht vor der generishen Rochade") - eine bis heute oft missachtete Mahnung!

Der Eckspringer

DiagrammLeo hat klaren Vorteil, weil sich der schwarze Springer in der Ecke verlaufen hat. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er den überhaupt noch gesehen hat - vielleicht hat er gedacht, der steht schon neben dem Brett. Er stürzte sich in der Folge jedenfalls mit allen Kräften auf den schwarzen König und wurde schließlich selbst auf der Grundreihe mattgesetzt.

Springer am Rand...

DiagrammMateriell ist die Stellung etwa ausgeglichen. Für mich war selbstverständlich, dass Schwarz mit Sd5 fortsetzt, was nicht nur den Bf4 deckt, sondern den Springer auch im Zentrum verankert und beide weißen Türme einschränkt: Er versperrt die d-Linie und kontrolliert das wichtige Feld e7. Statt dessen folgte Sh5? und Weiß gewann ohne Mühe.

Matt beendet die Partie!

DiagrammIn Daniels Partie hatte sich inzwischen diese interessante Stellung ergeben: Nach langem Nachdenken entschied er sich für 1.Tb4 [1.Sf4? Dxd4+ 2.Kh1 Dxf4; 1.Sb4 Dxd4+ 2.Kh1 wäre vermutlich am besten. Die luftige Position des schwarzen Königs gibt gutes Gegenspiel, nachdem der dominierende schwarze Läufer abgetauscht oder vertrieben wird.] Es folgte 1...Dxd3? Verlockend, aber falsch. Nach 1...Txb4 2.Sxb4 Dxd4+ 3.Kh1 hat Schwarz zwei Möglichkeiten, den Damentausch zu erzwingen und in ein Endspiel mit Mehrbauer abzuwickeln, das sehr gute Gewinnchancen bietet: 3...Db6 4.Dxb6 axb6 oder 3...Da1+ 4.Kh2 De5+ 5.Dxe5 fxe5.] 2.Dc7+! [Nicht 2.Txa4? Dd1+ 3.Kh2 Dxa4 4.Dc7+ Kf8 5.Dd8+ De8 und Weiß hat kein Dauerschach.] 2...Kh6 3.Df4+ [3.Dc1+! g5 4.Txa4 gewinnt einfach den Turm.] 3...g5?? [3...Kg7 4.Dc7+ Kh6 und nun immer noch 5.Dc1+ war das kleinere Übel.] 4.Dxf6+ Kh5 5.Df7+ [Am einfachsten war 5.Txa4 , denn Schwarz kann sich jetzt nicht den hängenden Turm abholen: 5...Dd1+ 6.Kh2 Dxa4 7.g4+ Kh4 8.Dh6#] 5...Kh4 6.g3+?? Ohne jedes Gespür für die Schwächung der eigenen Köngsstellung gespielt. [6.Kh2? scheitert an 6...Txa2; 6.Txa4 gewinnt aber auch jetzt ganz einfach: 6...Dd1+ 7.Kh2 Dxa4 8.g3#] 6...Kxg3 7.Dc7+ Kh4 [7...Kxf3 war ebenfalls möglich.] 8.Txa4 Dd1+ 9.Kh2

DiagrammNun stehen beide Könige gefährdet! Die Partie fand ein abruptes Ende: 9...Dxa4?? Schwarz kann dem hängenden Turm nicht widerstehen. [Statt dessen würde 9...De2+ 10.Kg1 Lxf3 11.Dxh7+ Kg3 12.Dc7+ Kxh3 13.Dh7+ Kg4 14.d5+ Kg3 15.Dc7+ e5 den weißen König zur Strecke bringen] 10.Dxh7# 1-0

Zum Nachspielen

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