Ein Satz mit X ...
Geschrieben am 20.12.2003 von Bernd Rosen
SFK unterliegt König Plauen nach schwachen Leistungen
Wer nach der unglücklich-knappen Bundesliga-Niederlage der SFK-Schachspieler gegen den starken TV Tegernsee auf einen klaren Erfolg beim SK König Plauen gesetzt hatte, sah sich getäuscht. Die Gastgeber, deren Spieler sich selbst als Abstiegskandidaten sehen, konnten kaum fassen, dass ihnen ein völlig indisponiertes SFK-Team mit einem auch in dieser Höhe verdienten 5:3 Sieg beide Punkte im Abstiegskampf überliess.
Im bisher schwächsten SFK-Spiel der Saison zeigte eigentlich nur Martin Senff (Foto links) eine überzeugende Leistung. In einer französischen Partie suchte er die Entscheidung im Endspiel, das er dank seines Läuferpaares mit perfekter Technik sicher gewann. Vorher hatte Igor Glek gegen seinen um 180 ELO-Punkte schwächeren Gegner ein schnelles Remis abgeliefert. Der russische Großmeister war in Gedanken wohl schon bei dem am Abend angetretenen Weihnachtsurlaub im heimatlichen Moskau. Georgios Souleidis kassierte nach wenig überzeugendem Spiel seine zweite Niederlage an diesem Wochenende wie auch GM Alfonso Romero Holmes, dessen Spiel erneut keine großmeisterliche Qualität aufwies.
Die SFK-Hoffnungen ruhten natürlich auf GM Andrei Volokitin, der am Spitzenbrett gegen GM Stefan Kindermann frühzeitig die Qualität geopfert hatte, danach aber mit dem Angriff nicht durchdrang und später gegen das clevere Gegenspiel des Österreichers mit Remis zufrieden sein musste.
GM Vladimir Chuchelov und Matthias Thesing wurden nach Qualitätsgewinn bereits als potentielle Gewinner gehandelt. In Zeitnot verflüchtigten sich jedoch ihre Vorteile. Chuchelov kam über Remis nicht hinaus; Thesing musste sich ausspielen lassen und verlor sogar noch. Danach war der Kampf verloren. Javier Moreno Carnero war, wie am Vortag, der letzte SFK-Spieler am Brett; seine minimalen Vorteile langten nicht zum Gewinn, die Partie endete Remis.
SFK ist - was vor dem Kampf gegen Plauen für undenkbar gehalten wurde - der Abstiegszone näher gerückt, hat allerdings in den beiden ersten Spielen des nächsten Jahres die Chance, durch Siege über die Abstiegskandidaten SCA St. Ingbert und SV Hofheim den "Plauener Albtraum" vergessen zu machen.
Willi Knebel