Endstation Wiesbaden

Geschrieben am 26.01.2014 von Bernd Rosen

SFK scheidet nach unglücklicher Niederlage gegen den SV Wiesbaden aus dem DSB-Pokal aus

Wie gewonnen so zerronnen: Gestern war Dr. Volker Gassmann noch der Matchwinner gegen Ilmenau, heute zeichnete er gegen Wiesbaden für die einzige Niederlage verantwortlich. Die übrigen Partien endeten mit einem Remis, so dass der Zweitligist in die nächste Runde einzieht.

Gegenüber dem Vortag hatten wir die Mannschaft auf einer Position verändert: Patrick Imcke ersetzte Maximilian Heldt. Außerdem legten wir im Vorfeld fest, dass Volker und Patrick auf jeden Fall die weißen Steine bekommen - eine Sonderregel im Pokal ermöglicht es, die Reihenfolge der Spieler frei zu wählen. Das führte dazu, dass Martin Villwock und ich an den Brettern 4 und 1 gegen die nominell stärksten Wiesbadener die schwarzen Steine führten. Zunächst schien dieser Plan auch aufzugehen:

Martin war schon nach nicht einmal einer halben Stunde mit seiner Partie fertig: Sein Gegner hatte durch Abtausch schnell eine ziemlich tote Stellung herbeigeführt und Remis angeboten. Anschließend erläuterte er unserem verdutzten Martin, dass er dringend zu einem Termin musste ... . Ich selbst erschreckte den starken Julian Geske mit einem Bauernopfer in der Eröffnung. Er gab den Bauern nicht nur zurück, sondern ließ mich noch zwei weitere Landmänner fressen, erhielt aber sehr viel Spiel dafür. Sein Remisangebot akzeptierte ich, da mir die Zeit etwas davonlief und Volker eine viel versprechende Stellung besaß.

Zuvor hatte sich an Patricks Brett ein Drama ereignet: In einer zweischneidigen Variante vergaß er einen Zug und erhielt eine eigentlich unhaltbare Stellung. Mit Findigkeit und einer Portion Glück entkam er jedoch dem gegnerischen Angriff und konnte schließlich durch einige geschickte Tauschoperationen sogar Ausgleich erzielen.

Parallel zerrann Volker der Vorteil zusehends. Leider träumte er etwas zu lange von seinem Läuferpaar anstatt den starken schwarzen Zentralspringer abzutauschen und eine unverlierbare Stellung einzunehmen. Statt dessen verlor er immer mehr die Übersicht und ließ sich am Ende sogar Matt setzen. Doppelt bitter: Bei einem Remis wären wir praktisch weiter gewesen, denn Wiesbaden hätte für den vom Reglement vorgesehen Blitz-Stichkampf nur noch zwei Spieler zur Verfügung gehabt. Schade - gegen die auf dem Papier deutlich überlegenen Wiesbadener wäre heute mehr drin gewesen!

Einziger Trost für unseren engagierten Jugendspielleiter Volker: "Seine" Jugendmannschaft kam in Schwerte auch ohne Spitzenbrett Patrick Imcke zu einem hohen 6,5:1,5 - Sieg und übernahm damit die Tabellenführung in der NRW-Jugendliga West: Tabelle.

Zurück

Obwohl der Fehler in allen seinen Gestalten dieselbe Langlebigkeit wie das Schachspiel selbst beanspruchen darf, wollen wir mit einem Ratschlag herausrücken, der den Prozentsatz an Reinfällen erheblich vermindern dürfte: Sich einen festen Glauben an das Unwahrscheinliche anerziehen!

Dr. Savielly Tartakower