Favoritensieg im letzten Bundesligaspiel

Geschrieben am 02.05.2004 von Bernd Rosen

Erwin L'Ami bezwingt GM Pelletier

IM Georgios SouleidisAuch im letzten Punktspiel der laufenden Saison in der Schach-Bundesliga mussten die Sportfreunde Katernberg eine Niederlage hinnehmen. Das 2:6 gegen Werder Bremen täuscht jedoch über den lange ausgeglichenen Kampfverlauf hinweg; erst in der Zeitnotphase hielt SFK an einigen Brettern nicht durch.

 Remis endete ein ausgekämpftes Turmendspiel von Georgios Souleidis (Foto rechts) gegen Almira Skripchenko-Lautier. Der Grieche zeigte gegen die Europameisterin von 2001 erneut eine kämpferische Einstellung, konnte aber die Position des im Zentrum gut postierten Königs der Moldawierin mit französischem Pass nicht erschüttern. Wenig später geriet SFK in Rückstand, als Martin Senff in bedrängter Situation das Opfer einer taktischen Finesse wurde.

Großmeister Vladimir Chuchelov, an diesem Wochenende in der ungewohnten Rolle als Nr. 1 im SFK-Team, war anschließend untröstlich, nachdem ihm in aussichtsreicher Position ein Fehler unterlaufen war, der die Partie kostete.

IM Erwin l'Ami Erwin L'Ami (Foto links) wird immer wertvoller für SFK. Der talentierte Holländer startete gegen GM Yannick Pelletier, die Nr. 2 der Schweiz, in einer sizilianischen Partie einen furiosen Angriff und opferte eine Figur, um anschließend mit einem furchterregenden Bauerntrio die gegnerische Festung zu "knacken". Trotz Damentausch und Rückgabe der Figur blieb der Druck gegen den König des Schweizers erhalten und führte schließlich zum Zusammenbruch der Festung.

Sebastian Siebrecht und Falko Meyer stemmten sich in ihren verwickelten Partien bis in die Zeitnotphase hinein erbittert gegen die drohenden Niederlagen, mussten dann aber ihren Gegnern doch die Punkte ebenso überlassen wie Christian Scholz, der seinem Kontrahenten, Großmeister Knaak, vergeblich in einem wilden "Zeitnotgehacke" den Punkt abzujagen versuchte.

Matthias Thesing schien seine gut geführte Partie gegen den Schweizer GM Gallagher - zumindest nach Ansicht der Zuschauer - sogar zum Sieg führen zu können. Am Ende einer ebenfalls durch Zeitnothektik beeinflussten Partie reichte der Vorteil jedoch nicht zum Gewinn, und das Spiel endete remis.

Willi Knebel

Zurück