Grand mit Drei

Geschrieben am 14.02.2012 von Bernd Rosen

Doppelerfolg für die Schachkekse: Leibniz siegt in WK II und WK III

Wer beim Skat drei Buben hat, der kann schon mal einen Grand riskieren, auch wenn die übrigen Karten nicht so toll sind. Dass diese Regel auch beim Schachspiel gilt, stellten jetzt die Schachkekse des Leibniz-Gymnasiums bei der diesjährigen Stadtmeisterschaft unter Beweis. In beiden Mannschaften fiel kurzfristig ein Spieler aus, die WK3-Mannschaft musste sogar mit nur drei Spielern antreten. Trotz dieses Handicaps holte Leibniz beide Titel und vertritt die Essener Schulen bei der Zwischenrunde des Regierungsbezirks, die am 27.02. im Leibniz-Gymnasium stattfindet.

Schulschach in Essen - das bedeutet nicht selten: Wer hat mehr (oder die besseren) SFK-Spieler? Von den 7 Spielern des Leibniz-Gymnasiums trugen vier den SFK-Dress, von den 8 Akteuren des Maria-Wächtler-Gymnasiums immerhin drei. Wegen des Handicaps des freien Brettes kam es in der WK 3 denn auch zu einem dramatischen Finale:

Nach vier von insgesamt fünf Runden hatte Leibniz tatsächlich alle Kämpfe locker mit dem bestmöglichen Ergebnis von 3:1 gewonnen, während sich Maria-Wächtler bereits ein Unentschieden geleistet hatte. In der Schlussrunde kam es dann zum direkten Vergleich: Anna Bérénice Döpper siegte in einer sehr nervös geführten Partie nach wechselvollem Kampfverlauf im Endspiel: 1:1. Tim Dette stand am Spitzenbrett auf Verlust, gewann jedoch durch Zeitüberschreitung von Henrik Kennemann: 2:1. Und auch Lukas Schimnatkowski steuerte einen ganzen Punkt bei, als Julian Knorr in Verluststellung ebenfalls die Zeit überschritt. Das 3:1 und damit der Stadtmeistertitel war perfekt.

Somit konnten alle drei Leibniz-Spieler für sich persönlich "Full House" vermelden – sie hatten das Maximum von 5:0 Punkten erzielt. Und Anna hatte nebenbei gezeigt, dass eine Dame beim Schach genau so gut stechen kann wie die Buben...

Auch die WK2 – Auswahl des Leibniz-Gymnasiums musste den Ausfall eines vorgesehenen Stammspielers verkraften, hatte in Maximilian Keller aber immerhin einen Ersatzmann, der erst in diesem Schuljahr zur Schach-AG gestoßen ist und sich bemühte, fehlende Erfahrung durch Kampfgeist und Einsatzfreude wett zu machen. Lediglich drei Schulen stellten in dieser Wettkampfklasse eine Mannschaft, so dass nur zwei Kämpfe auszutragen waren. In der ersten Runde gegen die Albert-Einstein-Realschule verlor Ersatzmann Maximilian leider recht schnell, aber Jan Dette und Clemens Waidelich sorgten für die 2:1-Führung. André Kolbe hatte schon in der Eröffnung eine Figur verloren, kämpfte aber wie ein Löwe und gewann schließlich im Endspiel durch Umwandlung eines Bauern, obwohl seine Bedenkzeit bedenklich knapp geworden war. Da in der anschließenden 2. Runde auch das Maria-Wächtler-Gymnasium gegen Albert Einstein gewann, musste hier wie in der WK3 der direkte Vergleich über die Meisterschaft entscheiden. Maximilian fand diesmal sehr viel besser in die Partie, konnte den erneuten Verlust aber dennoch nicht vermeiden. Aber die übrigen Partien wurden recht deutlich gewonnen, vor allem am Spitzenbrett bekam Katharina Kennemann gegen Jan kein Bein auf den Boden.

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