4:4 bei SFK 3 gegen SV Bönen 1
Geschrieben am 27.11.2017 von Bruno Müller-Clostermann
Die 4. Runde war für uns Dank der Zustimmung der sympathischen Gäste aus Bönen um eine Woche vorgezogen worden, weil wir während des regulären Spieltermins mit der halben SFK-Seniorenriege (Armbrüster, Müller-Clostermann, Riesenbeck und auch Erich Krüger) beim Seniorenturnier in Binz/Rügen am Start sein werden.
Nach zwei Stunden Spielzeit schienen wir auf der sicheren Siegerstraße und mussten am Ende doch mit einem 4:4 zufrieden sein. Alle Partien wurden ausgekämpft inklusive der beiden Remispartien. Tim Dette (Brett 8) gab erst nach der Zeitkontrolle ein gleichstehendes Springerendspiel Remis. Edgar Schmitz (Brett 7) – bei seinem Comeback in SFK 3 - lehnte ein gegnerisches Remisangebot ab und musste dann doch ein Dauerschach zulassen und mit einem halben Punkt vorlieb nehmen.
Alle anderen Partien wurden entschieden, drei für die Gäste aus Bönen (an Brett 1-3), drei für uns (an Brett 4-6).
- Martin Villwock (Brett 1) stand gegen Fabian Schlottmann (mit Live-DWZ 2301 mit Abstand stärkster Spieler der Liga) die ganze Partie über am Abgrund und erreichte wundersamer Weise noch ein remisträchtiges Turmendspiel, welches dann doch nicht zu halten war.
- Holger Stratmann (Brett 2) überspielte seinen Gegner in einem typischen Königsindischen Angriff, stand mit einem Mehrfreibauer klar überlegen und überschritt im 28. Zug die Zeit. Pech oder Schicksal? Caissa war jedenfalls auf des Gegners Seite!
- Nikita Gorainow (Brett 3) stand dank perfekter Eröffnungsbehandlung mit Schwarz schon nach 15 Zügen klar besser und stellte leider, leider, … im 18. Zug glatt eine Figur weg, Dd1-b3+ und Db3xb7 und futsch war der stolze Fianchettoläufer. :-( Aber auch Karpov hat schon Figuren eingestellt. In Summe 0:3 für SV Bönen an den Brettern 1-3.
- Josua Kudelka (Brett 4) war wieder gut präpariert, allerdings hatte er es mit einem anderen Gegner als erwartet zu tun, so dass Improvisation angesagt war. So sah es mir jedenfalls aus oder ist es normal gegen Sizilianisch mit 6. h3 und 7. g4 vorzugehen und dann doch 9.0-0 zu spielen? Josua hat offenbar die Nerven dazu. Sein Gegner verstolperte sich auch prompt und lag ab Zug 13 einen Turm zurück. Sein Materialrückstand war nicht zu kompensieren und nach der Zeitkontrolle gab es den vollen Punkt für Katernberg.
- Jürgen Riesenbeck (Brett 5) schaffte einen Schwarzsieg mit seiner französischen Eröffnung. Noch am jüngsten Klubabend hatte Jürgen unter öffentlicher Anteilnahme schärfste Varianten präpariert, wobei dann doch alles ganz anders kam. Ein kleiner taktischer Trick verhalf ihm zu einem Mehrbauern, den er sicher verwerten konnte.
- Ihr Berichterstatter Bruno Müller-Clostermann (Brett 6) musste sich mit Weiß gegen seine eigene Spezialität zur Wehr setzen: 1.d4 Sf6 2. c4 e5?! Budapester Gambit! Und nach 3. dxe5 kam Se4?! Fajarowicz-Variante! Beim Katernberger Sommerschach 2016 hatte ich das ausführlich vorgestellt, aber ohne Vorbereitung folgt man dem einfachen Rezept den Gambitbauern nicht zu verteidigen und sich mit einem kleinen positionellen Vorteil zu begnügen. In dieser letzten Partie beim Stand von 3:4 gegen uns, konnte ich in einem Doppelturmendspiel dank Mehrbauern und aktivem König einen vollen Punkt beitragen. In Summe also 3:0 an den Brettern 4-6 für die SFK3-Mittelachse.
Endstand 4:4 und SFK 3 ist immer noch Tabellenführer mit 6:2 Punkten vor SV Bönen mit 5:3. Das könnte sich ändern, denn es gibt gleich drei Verfolger mit 4:2 Punkten, die im Falle von Siegen zur Spitze aufschließen und uns dank besserer Brettpunkte sogar überholen.
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