7 auf einen Streich

Geschrieben am 17.04.2011 von Bernd Rosen

Bundesliga: Versöhnlicher Abschluss gegen Emsdetten und Wattenscheid

Andrei Volokitin

Zum Abschluss der Saison feiert unsere Bundesligaauswahl nach einer knappen Niederlage gegen Emsdetten einen 7:1 Kantersieg gegen Wattenscheid und beendet die Saíson auf dem 9. Tabellenplatz. Die Veranstaltung fand im Haus der ev. Kirche einen würdigen Rahmen, wovon sich zahlreiche Zuschauer auch vor Ort überzeugen konnten. Dem Internetportal der WAZ-Gruppe war die Veranstaltung eine Fotostrecke mit 55 Bildern wert, die der bekannte Essener Sportfotograf Michael Gohl am Sonntagmorgen kurz nach Rundenbeginn schoss: SF Katernberg in Aktion.

Sarah HooltEine "attraktive Mannschaft" hatte unser Werner Nautsch im Vorbericht für den Lokalsport angekündigt. Damit hatte er sowohl auf den Einsatz unserer beiden Damen Kateryna Lahno und Sarah Hoolt angespielt als auch auf die Schlagkraft der Mannschaft, die von unserem Spitzenbrett Andrei Volokitin angeführt wurde. Auf dem Papier war die Mannschaft in dieser Besetzung klarer Favorit, im Ergebnis schlug sich dies jedoch nicht nieder: Etliche gut stehende Partien mündeten im Remishafen, lediglich Robert Fontaine kam gegen die schwedische Nachwuchshoffnung Nils Grandelius zu einem schnellen Sieg. Auf der anderen Seite schwächte Sebastian Siebrecht seine Königsstellung mit dem Zug f7-f5, um dem sicheren Remis auszuweichen. Das Remis konnte er am Ende tatsächlich vermeiden, aber leider saß er an der falschen Seite des Brettes. Unsere langjährige Erfolgsformel "3,5 Punkte plus Volokitin" erwies sich in dieser Spielzeit leider nicht immer als ausreichend - auch diesmal konnte unser Spitzenbrett nach missratener Eröffnung ein schlechtes Endspiel nicht halten. Eine nach dem Verlauf des Kampfes etwas unglückliche Niederlage, der aus dem Umfeld zu hörende Spruch "Die Mannschaft tut nicht mehr als sie muss!" war angesichts der kämpferischen Einstellung des Teams denn auch nicht ganz gerecht.

Diese Einschätzung wurde am Sonntag eindrucksvoll bestätigt. Zwar hatte auch Wattenscheid angesichts der gesicherten Tabellensituation auf etliche Stars verzichtet, aber immerhin fünf Großmeister aufgeboten. Dennoch wurden die Gäste mit 7:1 förmlich überrollt, wobei die nachträglich geäußerte Einschätzung eines Wattenscheiders "Ein halber Punkt war noch geschenkt!" den Nagel auf den Kopf traf: Auch Sarah Hoolt hatte Timo Sträter nach allen Regeln der Kunst überspielt, schaffte es aber nicht, den Sack auch zuzumachen.

Kateryna LahnoDen Startschuss gab ausgerechnet der zuvor so unglücklich agierende Andrei Volokitin: Begünstigt von einem schrecklichen Missgriff des jungen Großmeisters Sebastian Bogner siegte er in nur 17 Zügen: "Meine kürzeste Partie seit bestimmt 10 Jahren!" zeigte sich Andrei erleichtert, dass seine Negativserie, die mit zwei Niederlagen in den letzten beiden Runden der Europameisterschaft kurz zuvor begonnen hatte, so schnell ein Ende fand. Robert Fontaine kam in einem Katalanen zu seinem zweiten Sieg an diesem Wochenende, und auch Kateryna fuhr nach drei Remisen ihren ersten ganzen Punkt für SFK ein. Jens Kotainy entschied gegen Benjamin Tereick das Duell zweier Französisch-Spezialisten für sich (und gegen Französisch!), Sebastian Siebrecht wandelte erfolgreich auf Anands Spuren, und schließlich setzte Igor Glek in einem langwierigen Endspiel gegen Florian Handke den Schlusspunkt unter diesen Spieltag und eine aus Katernberger Sicht insgesamt erfolgreiche Saison.

Vom Kampf gegen Emsdetten gibt es einige Bilder in der Fotogalerie, und auf schachbundesliga.de ist ein Rückblick auf das Wochenende aus Wattenscheider Sicht zu lesen, den Timo Sträter verfasst hat. Alle Partien können im Liveportal der Schachbundesliga nachgespielt werden.

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