Olga Faltermann (1925-2016)

Geschrieben am 14.12.2016 von Bruno Müller-Clostermann

Vor wenigen Wochen ist Frau Olga Faltermann, das älteste Mitglied unserer Schachabteilung, im Alter von 91 Jahren verstorben.

Unseren Vereinsabend hat sie auch in ihren letzten Lebenswochen noch regelmäßig besucht. Mit dem Schachspiel begann sie erst nach Ende ihres Berufslebens, um sich auch im Ruhestand ihre geistige Fitness zu erhalten. Nach ihrer Emigration aus der ehemaligen Tschechoslowakei nach Deutschland hat sie sich beruflich aus einer administrativen Tätigkeit heraus durch Interesse und viel Eigeninitiative bemerkenswerterweise zu einer erfolgreichen EDV-Expertin weiter entwickelt, war also vor einem halben Jahrhundert eine der ersten Informatikerinnen, zu einer Zeit als noch kaum jemand wusste was IT oder Informatik eigentlich bedeutet. Nicht nur beruflich war sie flexibel und vielseitig, sondern sie war auch sportlich aktiv und hat noch im Seniorenalter eine Reihe von Erfolgen feiern können.

Ihre Pokalsammlung zeugt von Siegen und Platzierungen im Tennis und im Skilauf; eines der Bilder zeigt eine Trophäe, die sie im Jahr 1995 in einem Nacht-Riesentorlauf errungen hat, im Alter von 70 Jahren!

Zum Schach fand sie erst sehr spät, glücklicherweise auch unterstützt durch den ihr dank gemeinsamer Herkunft persönlich bekannten Großmeister Vlastimil Hort, der sie in der Fortführung dieser späten Leidenschaft bestärkt hat. Seine humorige Ermunterung „Richtig werden Sie Schach nicht mehr lernen, aber spielen Sie bitte weiter!“ hat sie uns selbst als Anekdote aus ihrem Leben weiter erzählt.

Bei ihren Besuchen in der Zeche Helene spielte sie gerne gegen Kinder und Jugendliche, kämpfte aber auch in Vereinsturnieren im Schnellschach unverdrossen gegen übermächtige Gegnerschaft. Der regelmäßige Abschluss ihres Vereinsabends war immer das kleine Pils am Tresen des Bistros. Am 2. November erreichte uns die Nachricht von ihrem Tod.

Bernd Rosen - Bruno Müller-Clostermann

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