Post aus Vietnam
Geschrieben am 22.10.2008 von Bernd Rosen
Brutaler Doppelspieltag
Doppelrunden sind brutal – dies mussten heute auch die deutschen Spieler schmerzhaft erfahren. Nach der Vormittagsrunde (Gesamtergebnis: 7 aus 14) sah es noch ganz gut aus, Dennis Wagner, Xiangling Xu und Julian Jorczik spielten sogar auf dem Podest, das den Spitzenbrettern vorbehalten ist. Aber am Nachmittag spielten unsere Vertreter zum Teil wie von der Tarantel gestochen - das Prachtexemplar von Spinne fotografierte Thomas Pähtz unmittelbar an der Turnierhalle; ob das Viech noch lebte, konnte er nicht mal sagen. „Ich habe einfach draufgehalten!“ war sein Kommentar.
Von den Topscorern konnte nur Julian Jorczik überzeugen, der mit den schwarzen Steinen gegen den an 1 gesetzten Russen Aleksandr Shimanov ein Remis erzielte.
Gut erholt von ihrem Vortagsdebakel zeigte sich Filiz Osmanodja, die heute nicht in Zeitnot kam und mit zwei Siegen Anschluss an die Spitzengruppe fand. Maximilian Berchtenbreiter (jetzt ebenfalls 3 aus 4) und Hans Möhn siegten am Nachmittag ebenfalls; Sophia Schmalhorst, My Linh Tran und Diana Hannes kamen zu Remisen – 5 aus 14 lautete die ernüchternde Bilanz der vierten Runde.
Geknickt, aber ungebrochen kamen meine Schützlinge Jonathan Karlstedt und Jens Kotainy ins Hotel zurück: Ihr Gruß "Hier kommt die Rochade!" zeugt zumindest von einer guten Portion Galgenhumor.
Ich selbst habe mich heute etwas ausführlicher mit Herrn Dr. Ahmed M. Salah und seiner Tochter Nadya unterhalten und dabei interessante Einblicke in das Thema „Mädchenschach im Jemen“ erhalten. Natürlich zeigte mir Nadya auch ihre Partie.
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