SFK beim NRW-Cup: Licht und Schatten

Geschrieben am 18.10.2021 von Bernd Rosen

SFK-Auswahl belegt Rang 7 in Oer Erkenschwick

Beim erstmals als Mannschaftsturnier ausgetragenen NRW-Cup in Oer Erkenschwick beteiligte sich auch ein Quartett aus unserem Verein: Armin, Lukas,Lasse und Ihr Verfasser fanden bei dem vom SV Erkenschwick ausgerichteten Turnier excellente Spielbedingungen vor. Mit insgesamt 27 Mannschaften war auch die Beteiligung recht ordentlich. Kurz vor dem Saisonstart also eine ausgezeichnete Möglichkeit, nach der langen Corona-Pause wieder Spielpraxis zu gewinnen.

Die wichtigsten Fragen waren schnell geklärt: Wer fährt? - Der mit dem größeren Auto. Wie stellen wir die Mannschaft auf? - Nach Alter. Wer schreibt den Bericht für die Homepage? - Der mit den wenigsten Punkten. Spaß beiseite: Lukas (6,5 aus 7!) und Lasse (4,5 aus 7 - auf dem Bild strahlt er völlig zu Recht!) punkteten deutlich über der Erwartung, Armin (3,5) und ich (magere 2 Pünktchen) blieben hinter der ELO-Erwartung deutlich zurück. So mussten wir am Ende mit dem 7. Platz zufrieden sein, mit dem wir den letzten Geldpreis um einen Brettpunkt verpassten.

Meine Probleme begannen schon beim Start: Erst nach einigen Fehlversuchen, den Ort Oer Erkenschwick (oder ersatzweise auch Erkenschwick ohne Oer) im Navi einzugeben, erkannte ich, dass dieser Ort nicht etwa über Nacht von der Landkarte verschwunden war, sondern mein Navi noch auf "Österreich" eingestellt war. Und dort gibt es offenbar weder "Oer" noch "Erkenschwick", von "Oer Erkenschwick" ganz zu schweigen. So ähnlich lief auch das Turnier: Meine Züge waren alle von hervorragender Qualität, aber leider passten die Stellungen nur selten dazu. Allein aus drei dubiosen bis schlechten Endspielen quetschte ich meine 2 Pünktchen heraus.

Auch Armin hatte mit der vergleichsweise knappen Bedenkzeit zu kämpfen und konnte so manche gut angelegte Partie nicht folgerichtig zu Ende führen. Ganz anders unsere Youngster: Lukas, der in der Pandemie-Pause zum Theorie-Monster mutiert zu sein scheint, sammelte Punkt um Punkt und gab nur ein Remis ab. Auch Lasse spielte ein hervorragendes Turnier, bei dem er mit etwas mehr Endspielerfahrung wohl noch einen halben bis ganzen Zähler mehr hätte holen können.

Mein Abschneiden erinnerte mich an die Anfangszeit unserer Jugend: Bei einer Essener Blitzmannschaftsmeisterschaft stand vor allem unser erstes Brett auf verlorenem Posten. Seine Hauptwaffe war ein frühes verdecktes Schach in der Hoffnung auf Sieg wegen eines unmöglichen Zuges des Gegners. Und tatsächlich: Ausgerechnet gegen den späteren Turniersieger siegte er nach den Zügen 1.e4 e6 2.d4 d5 3.exd5 exd5 4.De2+ Sf6. Alle anderen Partien verlor er. Doch auf der Heimfahrt erklärte er voller Stolz: "Gegen den stärksten Gegner habe ich gewonnen!". Und so muss auch ich mich trösten, gegen den starken Marcel Harff meinen einztigen Sieg geholt zu haben. Ausgangs des Mittelspiels hatte er mit einem feinen taktischen Kniff eine Gewinnstellung erreicht, im Endspiel allerdings eine Blockade seiner Freibauern zugelassen, die mich Hoffung schöpfen ließ. Das Ende der Partie war dann zwar nicht zwangsläufig, aber trotzdem schön:

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Am Ende besiegten wir die an 2 gesetzten Düsseldorfer mit 3,5:0,5 (wobei Lasse im Endspiel mit Mehrqualität noch einen halben Punkt liegen ließ) - dieses Ergebnis zeigt, was an einem Tag mit besser aufgelegten ersten Brettern drin gewesen wäre. Immerhin einses ist klar: Beim nächsten Mal stellen wir wieder nach Alter auf, aber dann drehen wir die Reihenfolge um!

Ein Turnierbericht steht auf der Homepage des Schachbundes NRW, alle Ergebnisse finden Sie bei ChessResults. Hier noch einge Fotos:

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