SFK unterliegt Spitzenreiter SC Baden-Oos

Geschrieben am 29.03.2004 von Bernd Rosen

Martin Senff schlägt GM Schlosser im Hurra-Stil

GM Andrei VolokitinAm Ende eines großen Kampfes stand das von der Fachwelt erwartete Ergebnis: In der Schach-Bundesliga bezwang Spitzenreiter SC Baden-Oos am Sonntag den Aufsteiger Sportfreunde Katernberg mit 5,5:2,5 und strebt seinem ersten Titelgewinn zu.  Der klare Sieg täuscht über den erbitterten Widerstand hinweg, den SFK dem Favoriten leistete, sodass zeitweilig sogar eine Punkteteilung möglich schien. Erst in der Schlussphase kippte der Kampf zugunsten der Gastgeber.

An Brett 1 war Großmeister Andrei Volokitin (Foto rechts), der sich inzwischen zum erfolgreichsten Spitzenspieler der Liga gemausert hat, gegen GM Dautov - immerhin Deutschlands Nr. 2 - bestens vorbereitet, kam aber mit den schwarzen Steinen über Ausgleich nicht hinaus und willigte in das angebotene Remis ein. GM Sergey Smagin (SFK) leistete sich eine Ungenauigkeit in der Eröffnung und sah danach gegen GM Krasenkow kein Land mehr.

IM Martin Senff Die "Partie des Tages" spielte der Internationale Meister Martin Senff (Foto rechts). Gegen den sizilianischen Aufbau von GM Schlosser ging er energisch zur Sache und startete einen mit Figurenopfer vorgetragenen unparierbaren Königsangriff. Als sich die Dame des Katernbergers auf der h-Linie mit nachfolgendem Matt zu opfern drohte, kapitulierte der Badener Großmeister zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit.

ZKurz darauf geriet SFK erneut in Rückstand. IM Sebastian Siebrecht hatte gegen GM Schmaltz nach gutem Eröffnungsverlauf allzu optimistisch die Qualität geopfert und wurde danach ausgespielt. In einer völlig offenen Partie wurde kurz danach ein Königszug von Christian Scholz dem SFK-Spieler zum Verhängnis. Nach einem Springertausch drohte plötzlich ein vernichtendes Familienschach, dessen Abwehr eine spielentscheidende Figur kostete.

Gute Chancen waren auch dem couragiert auf Sieg spielenden FIDE-Meister Falko Meyer eingeräumt worden. In der Zeitnotphase zeigte sich jedoch, dass sein Vorteil nur optischer Art war; nach einem Konter musste er aufgeben. Zwei sichere Remispartien von IM Georgios Souleidis (gegen GM Keitlinghaus) und GM Igor Glek (gegen die deutsche Schachlegende Dr. Robert Hübner) beendeten den Kampf (und die SFK-Träume von der Sensation).

Willi Knebel

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