SFK3 dieses Mal im Glück

Geschrieben am 04.02.2018 von Bruno Müller-Clostermann

SFK 3 - Erkenschwick 2: 4,5:3,5

Das Match gegen SV Erkenschwick 2 in der Zeche Helene hatte seine spezielle Dramatik. Es wurden nämlich 7 Partien der Reihe nach Remis gegeben – alle mehr oder weniger ausgekämpft - und nach knapp 5 Stunden beim Stand von 3,5:3,5 brachte erst die Partie Nr. 8 die Entscheidung zu Gunsten von Katernberg. Endstand also 4,5:3,5 und mit 8:4 Mannschaftspunkten halten wir Kontakt zur Tabellenspitze.

Es gab nur ein einziges frühzeitiges Remis an Brett 2: Holger Stratmann – gesundheitlich angeschlagen und trotzdem vorbildlich angetreten – gab mit Weiß nach 12 Zügen in ausgeglichener Stellung Remis, natürlich nach Rücksprache mit mir als Mannschaftsführer. Das nächste Weißremis steuerte Jürgen Armbrüster bei, der gegen einen „aus dem Hut gezauberten“ Gegner namens  Abdulhadi Al Marawi  - ein Name wie aus Tausend-und-einer-Nacht - und einer DWZ von 1805 aus nur 2(!) Auswertungen zwischenzeitlich etwas Mühe hatte. Am Ende aber ein sicheres Remis.

Das wäre alles kein Problem gewesen, wären die Schwarzpartien ordentlich gelaufen. Leider stellte Martin Villwock (Brett 1) Material ein (2 Figuren gegen Turm), Nikita Gorainow (Brett 3) spielte eine scharfe Variante und wusste nach bester weißer Erwiderung nicht mehr weiter und musste improvisieren, Edgar Schmitz (Brett 7) geriet nach erfolgreicher Eröffnung in Schieflage. Nach knapp 2 Stunden sah ich jedenfalls unsere Felle davon schwimmen. Die vierte Schwarzpartie von Bruno Müller-Clostermann (Brett 5) – endlich mal wieder Königsindisch von mir! - stand gut und war der einzige Lichtblick.

Es geschahen kleinere Wunder, Nikita arbeitete sich nach vorne, stand zwischenzeitlich deutlich besser, dann doch nur Remis. Edgar erhielt in einem deutlich schlechterem Endspiel ein überraschendes Remisangebot seines um 100 DWZ Punkte schwächeren Gegners, das er selbstredend sofort annahm! Glück gehabt! Stand 2:2.

Dann gab es noch die beiden Weißpartien von Josua Kudelka (Brett 4), der in der vierten Stunde eine vermutliche Gewinnstellung erreicht hatte, aber schließlich doch ein Dauerschach zulassen musste, und die von Bernd Sauer (Brett 6), der kurz zuvor gegen einen zäh verteidigenden Königsinder nach reichlicher Überlegung ein Remisangebot annahm. In Anbetracht des inzwischen hoffnungsvoll stehendem Kampfes eine richtige Entscheidung. Neuer Stand 3:3.

Das Bild bekommt Bernd Sauer, der zwischen dem Ruhrgebiet und Gleiwitz (Polen) pendelnd, seinen Aufenthalt in Essen im Mannschaftssinne einrichten konnte. Exkurs: Als Zugabe musste Bernd am Tag zuvor noch das Drama in der Schalke-Arena miterleben. Beim Stand von 1:1 schafft Werder Bremen in der Schlussminute mit Haken und Ösen noch das 1:2 gegen Schalke. Die Schalke-Fans hätten am liebsten ihre Arena abgerissen. Unser Drama heute hatte einen besseren Schluss!

Es liefen noch zwei Partien, Martin mit Kampfgeist und auf wundersame Weise erspielten Remischancen, und Bruno mit immer noch deutlichem Vorteil. Martin schaffte es trotz Minusfigur den letzten weißen Bauern zu eliminieren und dadurch das Remis sicher zu stellen. Auch hier: Glück gehabt, mittleres Wunder und einen halben Punkt gerettet. Stand 3,5:3,5.

Das Vergnügen den einzigen vollen Punkt des Tages und gleichzeitig den Mannschaftssieg sicher stellen zu dürfen, überließ das kämpferische Team seinem Captain! Danke! ;-)  Und nach knapp 5 Stunden ein glückliches 4,5:3,5.

Zwei Drittel der Saison der Verbandsliga Ruhr sind nun gespielt und wir haben ein relativ leichtes Restprogramm, nämlich Spiele gegen SV Kamen 2 (Platz 9), SV Bottrop (Platz 5) und SV Mülheim-Nord 4 (Platz 10). Für uns tippe ich mal mal auf Platz 2 oder 3 in der Schlusstabelle.

Die Partien sind hier Online zum Nachspielen und alle Ergebnisse im NRW-Ergebnisportal.
Die Erkenschwicker Homepage berichtet ebenfalls über den Kampf: 
http://www.schachverein-erkenschwick.de/spielbetrieb/mannschaft2/

 

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