Traumstart für SFK 1 dank starker Debütanten
Geschrieben am 15.09.2024 von Bernd Rosen
Oberliga: Mülheim Nord II - SFK 3:5
Einiges ist in dieser Saison neu in der Oberliga NRW: Die Bedenkzeit wurde verkürzt ("Fischer kurz" gilt nun auch auf NRW-Ebene), und weil die 2. Bundesliga nur noch mit 2 Gruppen á 12 Mannschaften ausgespielt wird, drängeln sich auch in der Oberliga NRW vorübergehend 12 Mannschaften. Je nach Anzahl der Absteiger aus der 2. Bundesliga könnte es am Ende 5 Absteiger geben. Ähnlich wie in den Bundesligen gibt es Doppelspieltage an den Wochenenden, und in der ersten Runde trafen wir dabei auf unseren "Reisepartner" Mülheim Nord II. Da sich zu diesem Zeitpunkt noch kein Spieler aus dem Bundesligakader festgespielt hat, tritt Mülheim in den ersten Runden meist mit einer stärkeren Mannschaft an als zum Ende der Saison. Insofern war es nicht überraschend, dass GM Daniel Hausrath gegen uns zum Einsatz kam. Allerdings fehlten dahinter einige starke Spieler, sodass sich insgesamt recht ausgeglichene Paarungen ergaben.
Wir mussten neben unseren Großmeistern auch auf Urlauber Martin verzichten, daher gaben an den letzten beiden Brettern Benjamin und Noel ihr Debüt - und um es zu vorwegzunehmen: Mit ihren beiden Siegen wurden sie zu den Matchwinnern des Tages!
Erstmals nahm Mykola am Spitzenbrett Platz. Da er gesundheitlich doch ziemlich angeschlagen war, verzichtete er auf Komplikationen und kam mit den weißen Steinen zu einem schnellen Remis: ½:½.
Benjamin hatte sich gegen die ehrgeizige Rubinstein-Variante seines Gegners eine scharfe Fortsetzung zurechtgelegt, nach einem Fehler des Mülheimers brachte er uns früh in Führung: 1½:½.
Timo bekam in der Vorstoßvariante von Caro-Kann ebenfalls seine Vorbereitung aufs Brett. Danach verlor er allerdings etwas den Faden. Trotz des Verlustes von zwei Bauern blieb die Stellung kompliziert, weil der schwarze König nicht wirklich sicher stand und das weiße Läuferpaar ebenfalls ein Machtfaktor war. In Zeitnot war es nun sein Gegner, der die Übersicht verlor und schließlich kapitulieren musste. 2½:½.
Lukas verteidigte sich gegen 1.d4 mit Bogoljubow-Indisch. In einer zähen Positionspartie konnte keine Seite einen entscheidenden Vorteil herausholen, das Remis war die logische Konsequenz. 3:1.
Thomas verzichtete diesmal auf den offenen Sizilianer, was ebenfalls zu einem ruhigen Mittelspiel führte. Eine Abwicklung ins Endspiel sah zunächst vielversprechend aus, er kam aber nicht über die Punkteteilung hinaus: 3½:1½.
Mein Gegner überraschte mich in einem Franzosen mit der Steinitz-Variante. Nach einer Ungenauigkeit konnte ich früh Druck gegen d4 aufbauen und stand deutlich besser. Einige taktische Überseher ließen meine Stellung jedoch unhaltbar werden - nur noch 3½:2½.
Bosko hatte in der Eröffnung ebenfalls eine sehr aussichtsreiche Stellung erlangt, spielte danach aber zu zögerlich. Einige schwache Züge führten zum Verlust zweier Bauern, aber mit großem Erfindungsreichtum gelang es ihm, Gegenchancen gegen den weißen König aufzustellen. Trotz langen Nachdenkens fand Daniel Hausrath keinen Weg, den Druck abzuschütteln, und gab seinerseits Dauerschach. 4:3.
Den Schlusspunkt setzte Noel: In einem Wolga-Gambit gelang es ihm, den weißen Bauern d5 zu erobern und eine vorteilhafte Stellung zu erlangen. Nach dem Gewinn einer Qualität war der Gewinn der Partie nur eine Frage der Zeit: Endstand des Kampfes 5:3.
Nach diesem hart erkämpften Sieg können wir mit Selbstvertrauen in die nächste Doppelrunde gehen, wo wir mit Erkenschwick und Bochum auf die beiden Ligafavoriten treffen.