Überstunden für Opa

Geschrieben am 06.03.2018 von Volker Gassmann

Jugendbezirksliga: SFK III gewinnt auch den zweiten Kampf

Wegen der Erkältungswelle in NRW gelang es mir erst in letzter Minute, die Mannschaft zu komplettieren: Jonathan Hauses sprang dankenswerterweise sehr kurzfristig ein und spielte seine zweite Partie für uns. Auch diesmal schien er auf der Siegesstraße zu sein und gewann nach einem groben Fehler seines Gegners einen ganzen Turm. Leider stellte er ihn bereits wenige Züge später wieder ein und geriet in ein Schwerfigurenendspiel mit 2 Minusbauern.

Die DWZ-Zahlen sind im Bezirk bei den Jugendlichen noch nicht aussagekräftig, aber an den ersten zwei Brettern sah ich uns mit Lasse und Nils im Vorteil, und auch Sam und Elias hatten zuletzt stark gespielt, so dass ich unsere Chancen insgesamt höher einschätzte. Dann stellte Sam jedoch unbedrängt eine Figur ein, und auch Daniel kam langsam in Nachteil. Immerhin standen Lasse und Nils sehr gut und gewannen bald. Dafür verlor Jonathan, und auch Daniel stellte einen Turm ein und verlor. Wie durch ein Wunder gewann Sam jedoch nicht nur eine Figur zurück, sondern hatte plötzlich sogar eine Mehrfigur, die er sicher verwertete: 3 : 2 für uns und die Partie von Elias musste wie bereits im ersten Kampf die Entscheidung bringen.

Elias hatte als Schwarzer in der Eröffnung leichte Vorteile, stand aber inzwischen in komplizierter Position ausgeglichen. Leider verlor er kurze Zeit später den wichtigen Bauern auf b7. Wie Karl-Heinz Hüttemann zutreffend bemerkte, sind Jugend-Mannschaftskämpfe immer spannend: Hier änderte sich die Einschätzung "Remischancen für Elias" und "Elias steht auf Verlust" gefühlt alle 10 Minuten, so dass der Kampf extrem spannend war. Dadurch waren Daniel und Nils nicht zur Heimfahrt zu bewegen, so dass Mutter und Opa Überstunden machen mussten.

Elias hatte Glück, dass der Gegner die Damen tauschte und er ins Turmendspiel mit nur einem Minusbauern entkommen konnte: Die gegnerische Dame hätte gewinnbringend in sein Lager eindringen können. Er revanchierte sich jedoch, indem der versäumte den weissen Bauern b2 anzugreifen, so dass Weiß im Endspiel verbundene Freibauern auf a- und b-Linie erhielt während Elias einen irrelevanten Mehrbauern am Königsflügel hatte. Weiß spielte dieses Endspiel zunächst gut und fand eine sehr starke Abwicklung ins Bauernendspiel: Der schwarze König stand auf der a-Line zu weit entfernt von seinen Bauern auf f5 und g5, die beide verloren gingen und der weiße König hätte ungefährdet die 6. Reihe vor seinem Freibauern erreichen können. Stattdessen schob der Weiße jedoch seinen Bauern vor und es kam zu der typischen Pattstellung: 3,5 : 2,5 für uns.

Eine gute Gelegenheit auf das Training mit Bernd Rosen aufmerksam zu machen, der an den nächsten Freitagen jeweils von 18 bis 19:30 Uhr Grundlagen und Feinheiten des Endspiels behandeln wird, sodass unseren Jugenddspielern solch elementare Stockfehler zukünftig nicht mehr unterlaufen werden! (Caissa - Du hast hoffentlich gut zugehört und sorgst dafür, dass dieser Wunsch auch Wirklichkeit wird!)

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