Verbandsliga: SFK 3 kann punkten

Geschrieben am 03.09.2017 von Bruno Müller-Clostermann

4:4 gegen SF Werden 1 im vorgezogenen Saisonauftakt

Mit dem neuformierten SFK3-Team traten wir zur Premiere bei den Schachfreunden Werden an, die dankenswerter Weise ihr Spiellokal für unseren ersten „Heimkampf“ zur Verfügung stellten. Die Zeche Helene war durch die Jubiläumsfeier „Fit auf´m Pütt“ anderweitig belegt.

 

Da SF Werden zusammen mit SV Bottrop zu den Favoriten in der Verbandsliga gehört, waren wir mit dem 4:4 am Ende gut bedient. Den ersten Punkt für Katernberg steuerten Tim Dette (Brett 8) und Holger Stratmann (Brett 2) bei, die in komplexen Stellungen lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach bevorzugten und ihre unklaren Partien nach 18 bzw. 14 Zügen Remis gaben.

 

Bernd Sauer (Brett 7), eigens zum Mannschaftskampf aus Polen angereist (dafür bekommt er das Aufmacherfoto, leider nur aus dem Archiv), konnte in seiner gedrückten Schwarzstellung Vereinfachungen erreichen und schließlich dank beiderseitigem Materialmangel ein Remis erkämpfen.

 

Danach folgte leider ein Verlust von Martin Villwock (Brett 1), der als Schwarzer im Reti-System mit 1. Sf3 d5 2. c4 d4 3. b4 f6 gegen das moderne 4. Sa3!? ankämpfen musste, was mit einem mächtigen schwarzem Zentrum zunächst hoffnungsvoll ausgesehen hatte. Eine zweite Schwarzniederlage gab es in der Partie von Jürgen Riesenbeck (Brett 5), der in vermutlich verlorener Stellung die Zeit überschritt. Zwischenstand 1,5:3,5 gegen uns.

 

Spannend und sehr wechselhaft verlief die Partie von Josua Kudelka (Brett 4, im Archivbild), der mit den weißen Steinen eine vorteilhaft verlaufene Katalanische Eröffnung zu einem sehr schlechten Mittelspiel verdarb, aber sein Gegner revanchierte sich prompt und schaffte es alle seine Figuren schlecht zu stellen und sich danach dem weißen Angriff zu ergeben. Neuer Stand: 2,5:3,5 gegen uns.

 

Bei Nikita Gorainow (Brett 3) sah es zwischenzeitlich bedenklich aus, er konnte aber Gegenspiel erzeugen, sogar einen Bauern gewinnen und die Stellung war chancenreich für beide Parteien. Zur beiderseitigen Nervenschonung wurde etwas überraschend ein Remis vereinbart. Für Nikita mit Schwarz ein Erfolg gegen den um rund 120 DWZ-Punkte schwereren Gegner. Im Analysebereich wurde anschließend zwei Stunden lang diskutiert und alle Ergebnisse schienen möglich.

 

 

So weit so gut! Aber bei einem 3:4-Rückstand blieb meine eigene Partie übrig (Brett 6), mit nur minimalen Vorteilen in einem Schwerfigurenendspiel und der Parole „Du musst gewinnen!“, was nach dieser strikten Vorgabe dann überraschend einfach gelang (jedenfalls im Rückblick). Ich zeige mal die für Weiß sehr nette Stellung, in der die Partie schon entschieden war. Mein weißer Turm ist auf die gegnerische Grundreihe eingedrungen, bedroht d6 und wegen schwarzem Zugzwang (nur der Te7 kann noch ziehen) gelangt der weiße Turm nach e8 und dann nach e6 mit entscheidendem Vorteil.

 

Am Ende also um 19:30 Uhr und nach 5h 30m Spielzeit hatten wir ein 4:4 in einem Kampf, in dem wir leichter Außenseiter waren.

 

Da dies bisher der einzige Kampf in Runde 1 war, weil um zwei Wochen vorgezogen, hat die Tabelle wenig Aussagekraft, aber sie gefällt uns natürlich trotzdem! SFK 3 auf Platz 1 und das wird noch eine Woche so bleiben!

 

Am 8.10.2017, 14 Uhr, spielen wir in Runde 2 gegen Sport Union Annen 1, dieses Mal ein echter Heimkampf in der Zeche Helene.

 

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