Wunder gibt es immer wieder!

Geschrieben am 22.02.2016 von Bruno Müller-Clostermann

SFK 3 gewinnt glücklich gegen SC Mülheim

Das Verbandsliga-Heimspiel von SFK 3 gegen SC Mülheim 1 war ein Kampf der Irrungen und Wirrungen, der zur Halbzeit schon fast verloren schien. Bei einem Stand von 1:3 gegen uns und Verluststellungen an Brett 1 und 2 mussten wir uns wohl oder übel auf eine Niederlage einrichten. Dass es dann doch anders kam lag an den Wundern, die sich an Brett 1 bis 3 vollzogen. Hier die chronologische Schilderung der Ereignisse:

Jan Dette mit Weiß an Brett 6 spielte eine überzeugende Partie, opferte Springer und Läufer auf f7 gegen Turm und Bauer, um dann mit nachfolgendem Damenschach auf h5 einen auf a5 verirrten Randspringer einzusammeln. Ein Motiv, das den „e4/Lc4-Spielern“ vermutlich gut geläufig ist!? Die Partie verlief auch relativ zügig und stellte einen erfreulichen ersten Stand von 1:0 her.

Halbzeit 1: SFK im Pech

Ralf Stremmel mit Weiß an Brett 4 spielt eine gut anzusehende Angriffspartie gegen die französische Verteidigung seines stoisch-freundlichen Gegners, der mit seiner schwarzen Dame den weißen b-Bauern abholt und danach mit dem Rücken zur Wand steht. Leider hat die von Weiß angesetzte Kombination ein Loch und Schwarz gelingt wegen ungedeckter weißer Grundreihe im 24. Zug (sein 8-ter Damenzug!) ein „Lucky Punch“ mit Figurengewinn. Bad Luck für SFK!

Jürgen Armbrüster mit Weiß an Brett 8 hat es als Weißer mit einer Art von Kalaschnikow(?)-Sizilianer zu tun und erreicht nach positionell ruhigem Spiel ein sehr günstiges Doppelturmendspiel, das schließlich glatt für ihn gewonnen ist. Aber Jürgen „vergisst“ den Turmtausch mit weiterem Bauerngewinn und lässt seinen Turm ungedeckt stehen. Der Gegner greift dankbar zu und spricht anschließend von „5-er mit Zusatzzahl“. Very bad luck!

Jürgen Riesenbeck mit Schwarz an Brett 7 lässt sich auf die Leib- und Magenvariante seiner Gegnerin ein (Katalanisch gegen Grünfeld-Aufbau), gerät früh in Bedrängnis und muss seine Stellung lockern. Als ein weißer Springer via d5 auf c7 eindringt und außer dem Gewinn des Eckturms auch noch ein Familienschach auf e6 androht, hat Jürgen genug gesehen. Sein Kommentar: „Ich habe heute schlecht gespielt.“

Nach vier Partien steht es also 1:3 für den SC Mülheim. Und an den Brettern 1-3 sieht es nicht viel besser aus. Aber dann ereignen sich die bereits genannten Wunder.

Halbzeit 2: Die drei Wunder

Willy Rosen war mit den weißen Steinen an Brett 2 in ein Endspiel T+S+7B gegen 2T+6B geraten, das „eigentlich“ verloren ist. Vielleicht war dank seinem aktivem König noch ein Remis zu erhoffen, aber es geschieht Wunder Nr. 1: Willy spielt mit Springer und Freibauer munter nach vorne und gewinnt!

Bernd Dahm mit Schwarz an Brett 1 wurde nach verunglückter Eröffnung überspielt und steht nach Figurenverlust und schlechter Königsstellung glatt auf Verlust. Wunder Nr. 2: In beiderseitiger Zeitnot kriegt sein Gegner den Sack nicht zu, gerät sogar in Verlustgefahr und rettet sich in ein Dauerschach. Ein unerwarteter halber Punkt für Katernberg!

Jetzt steht es 2,5:3,5 und zu einem Mannschaftssieg müssen Erich Krüger und ich die letzten beiden Partien gewinnen.

Erich Krüger mit Schwarz an Brett 3 (Königsindisch!) hatte sich einen Vorteil erspielt, den er lange Zeit festhalten konnte, aber im Endspiel dann doch wieder einbüßte. Da weder Weiß noch Schwarz Fortschritte machen konnten, schien die Punkteteilung unvermeidlich. Wunder Nr. 3: Die beiden Spieler leisten sich in Zug 45-47 nacheinander drei schreckliche Fehler, die jeweils sofortigen Verlust nach sich gezogen hätten. „Sir Erich“ machte aber nur einen dieser Fehler (den zweiten der drei), sein Gegner die anderen zwei und vor allem den letzten. Und wer den vorletzten Fehler macht, der gewinnt! Ausgleich 3,5:3,5!

Glückliches Finale

Ihr Berichterstatter und Team Captain mit Schwarz an Brett 5 erreichte einen kleinen Vorteil und konnte in ein „gefühlt gewonnenes“ Endspiel 2T+5B gegen T+L+S+2B abwickeln. Im Nachhinein sagen die Engines tatsächlich unisono „-3“ zugunsten von Schwarz. Hätte ich das während der Partie gewusst, wäre mir wohler gewesen. Aber die Partie wird endgültig entschieden als die schwarzen Türme aktivere Positionen beziehen können und sich schließlich als sog. „blinde Schweine“ (Bild) auf der gegnerischen 2-ten Reihe postieren. Damit ist nach 5h 30m die längste Partie des Spieltags beendet und der glückliche 4,5:3,5-Endstand hergestellt.

Zieht man ein Resumee, so sind an diesem Tag 5 der 8 Partien „verkehrt“ ausgegangen. Aus Katernberger Sicht steht den drei Wundern zweimal „bad luck“ gegenüber. Dass es am Ende 4,5:3,5 für uns stand, war sogar Wunder Nr. 4.

In der Tabelle steht SFK 3 hinter SV Hamm unverändert weiter auf Platz 2 mit ein paar Brettpunkten Vorsprung vor Essen-Werden und Horst Emscher. Am 20.3. können wir zu Hause gegen SV Wattenscheid 3 unseren zweiten Platz verteidigen. In der Schlussrunde am 24.4. spielen wir beim Tabellenführer SV Hamm, den wir mit einem Sieg noch von der Spitze verdrängen können.

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