Zwei klare Siege im Viererpokal

Geschrieben am 24.04.2024 von Bernd Rosen

Im Viererpokal auf NRW-Ebene konnten wir in den letzten Jahren einige Erfolge feiern, zwei Mal gelang gar der Titelgewinn. Auch in diesem Jahr gelangen uns beim Start zwei klare Siege gegen Nordwalde und Raesfeld. Dabei waren Timo und Mykola nicht nur an beiden Tagen im Einsatz, sondern zugleich auch mit je zwei Siegen Garanten des Erfolges.

Die Auslosung am Samstag bescherte uns mit dem SK Königsspringer Nordwalde, der aktuell in der Verbandsklasse Münsterland spielt, das ELO-schwächste Team. Das Spitzenbrett dort besetzt Josef Hülsmann, der vor vielen Jahren in unserer ersten Mannschaft spielte. Josef habe ich als sehr ruhigen und sicheren Spieler in Erinnerung, gegen Timo geriet er aber schnell in eine schrecklich passive Stellung, obwohl er die weißen Steine führte: In einem Trompowski gab er prgrammgemäß frühzeitig das Läuferpaar. Aus der etwas kompromittierten Bauernstellung des Schwarzen konnte er jedoch keinen Vorteil ziehen. Im Gegenteil: Nach dem Tausch eines der beiden f-Bauern sah Weiß sich einer beeindruckenden Bauernwalze (f5,e5,d5 und c5) gegenüber. Der Versuch, sich zu befreien, beschleunigte nur die Niederlage.

Mykola gewann in der slawischen Abtauschvariante einen Bauern am Damenflügel, der jedoch schnell verloren ging. Nach einer schwarzen Ungenauigkeit konnte er aber mit Dame und Springer einen Kölnigsangriff starten, der ihm den ganzen Punkt brachte. Collin tauschte im Londoner System früh die Damen und schnürte den Weißen am Damenflügel komplett ein. Geduldig unterband er alle Befreiungsversuche und gewann schließlich fast zwangsläufig Material dank seiner überlegen postierten Figuren.

Mein Gegner spielt zu passiv. Früh konnte ich das Läuferpaar erobern. Die erste Angriffswelle gegen den schwachen Be6 konnte Schwarz zwar noch abwenden, aber nach einer Umgruppierung des Damenläufers schnürte ich ihn mit einem Bauernvormarsch immer weiter ein. Auch hier beschleunigte ein verzweifelter Befreiungsversuch die Niederlage.

Sieg auch gegen Raesfeld

Am Sonntag traten wir gegen den Gastgeber Raesfeld in veränderter Aufstellung an: Für Collin rückte Noel in die Mannschaft, das "Seniorenbrett" übernahm Thomas Wessendorf. Der ist im Gegensatz zu mir natürlich noch gar kein Senior, aber im Vergleich mit den übrigen Youngstern im Team stimmt es doch.

Wie am Vortag konnten Timo und Mykola ihre Gegner noch vor der Zeitkontrolle bezwingen. Mykola zwang den weißen König schon im 10. Zug nach e2 - ein Problem, dass Weiß sogar im Dame-Turm-Endspiel noch beschäftigte und ihn letztlich drei Bauern kostete. Timo wies in einem komplizierten Mitelspiel ein Qualitätsopfer des Gegners als zu optimistisch zurück. Am Ende stießen Timos Türme auf die 7. Reihe vor und erzwangen die Kapitulation.

Wesentlich länger mussten Noel und Thomas kämpfen: Noel hatte in zunächst überlegener Stellung voreilig die Stellung geöffnet. In der für ihn offenbar obligatorischen Zeitnotphase gewann er zwar einen Bauern. Der erwies sich aber gegen das Läuferpaar als nicht verwertbar - nach 5,5 Stunden endete die Partie in einem ausgekämpften Remis. Thomas erfreute sich nach der Zeitkontrolle ebenfalls eines Mehrbauern, doch ein einziger voreiliger Zug erlaubte Gegenspiel, am Ende war das Turmendspiel nach 6 Stunden Remis.

Auf der Seite des Schachbundes NRW gibt es noch keinen Hinweis auf die Ergebnisse der ersten beiden Runden, bei Chess Results sind die Ergebnisse aber dennoch zu finden: https://chess-results.com/tnr929027.aspx?lan=0

Ein Triumph des Läuferpaars

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Friedrich Hebbel

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