Als Tabellenführer standen wir schon fest - aber am letzten Spieltag hatte niemand von uns Lust auf ein langweiliges Remisgeschiebe. Mannschaftsführer Stefan Zell hatte klar vorgegeben: "Wir beenden die Saison mit Stil"! Außerdem waren wir für Germania die letzte Aufstiegshoffnung, die wollten auch keinen friedfertigen Sonntag. Den bekamen sie auch nicht:
Edwin Otremba siegte wunderschön mit einem "Steel-König". Was ist das denn, fragt Ihr??? Der niederländische Spieler Tim Krabbé, Schachkolumnist und Autor mehrerer Bücher, erläutert seine Kuriositätensammlung in "Schach-Besonderheiten" (ECON Verlag, 1995) wie folgt: "Meine Definition eines "Steel-Königs" lautet, dass dieser mindestens die fünfte Reihe erreichen muss, während mindestens drei feindliche Figuren, unter ihnen die Dame, verbleiben - und die Partie gewonnen wird. Edwin, Dein weißer König erreichte sicher a6, während beide Seiten die Damen, je einen Turm, zwei Leichtfiguren und fünf Bauern auf dem Brett hatten. Danach half der König indirekt noch bei der Bauernumwandlung auf vollem Brett mit. Ein Schachkleinod! (Anmeldung des Redakteurs: Hätte Edwins Gegner das abgebildete Jugendfoto von ihm gekannt, wäre er vielleicht auf ähnlich coole action gefasst gewesen! - Bernd Rosen)