Was hat Schach mit Chaos zu tun? Nach meiner letzten Erfahrung als Mannschaftsführer im Breitensport eine ganze Menge, denn dort wurde ich unfreiwillig selbst zum sogenannten Chaosforscher. Der Mannschaftskampf gegen Werdens achte Mannschaft war von einer ständigen Ungewissheit getragen, was die Ergebnisse anbelangt. Auf der Suche nach einer passenden Überschrift für diesen Artikel fiel ich dann über den Begriff Chaosforschung, der unter anderem in einigen Quellen so definiert wird: "Im Wesentlichen beschäftigt sie [die Chaosforschung] sich mit Ordnungen in speziellen dynamischen Systemen, deren zeitliche Entwicklung unvorhersagbar erscheint, obwohl die zugrundeliegenden Gleichungen eigentlich deterministisch sind." Diese Erläuterung beschreibt die Situation am vergangenen Sonntag erstaunlich treffend. Wer diese kryptische Beschreibung im Moment nicht mit Schach in Verbindung bringen kann, den möchte ich auf die kommenden "Fallbeispiele" verweisen.
Unsere Mannschaft setzte sich nach einigen Startschwierigkeiten in der Organisation dann am Ende doch solide aus Simon Springmann, Dzemal Aker, Leonas Humkamp und Maksim Beliaev zusammen. An allen vier Brettern gelang es mir jedoch nicht, auch nur eine halbwegs treffsichere Prognose zum jeweiligen Ausgang der Partie zu treffen. Einfach ein reines Ergebnis-Chaos!