Die Offene Bayerische Meisterschaft in Bad Wiessee (Tegernsee) ist alljährlich das größte und stärkstbesetzte Schachturnier in Deutschland. Wegen der für Schachturniere ungewöhnlich guten Preisdotierung ist stets Weltelite am Start; der amtierende Weltmeister Ruslan Ponomariov und Alexander Khalifman, einer seiner Vorgänger, kämpften hier schon um Punkte und Preise. Unter diesen Umständen hängen die Trauben für lupenreine Amateure natürlich hoch. Vier SFK-Spieler reisten dennoch an, um gleich in doppeltem Sinn Höhenluft zu schnuppern.
Zufrieden mit seinem Abschneiden durfte dabei FIDE-Meister Dr. Thomas Wessendorf sein, der mit 6,5:2,5 Punkten auf dem 44. Platz (bei 510 Teilnehmern!) einkam, gleichauf mit zahlreichen Großmeistern, und keine einzige Partie verlor. Typisch für das Selbstbewusstsein des verhalten gestarteten Esseners war die letzte Runde, die ihm als Gegner den renommierten Großmeister Stefan Kindermann bescherte. Als der Österreicher mit einer Zugwiederholung sein Interesse an einer Punkteteilung andeutete, wich Wessendorf aus und willigte erst nach Kampf in das Remis ein.
v.l.n.r. Willi Knebel, Bernd Rosen, Edwin Otremba, Werner Nautsch,
Jonas Wessendorf, Dr. Thomas Wessendorf (Foto Maria Wessendorf)