Der Plan der SFK-Schachspieler, sich nach dem samstäglichen Erfolg über SF Berlin-Neukölln am Sonntag mit einem Sieg über den SC Kreuzberg im oberen Tabellendrittel der Bundesliga festzusetzen, ging nicht auf: Die starken Berliner setzten sich mit 5:3 durch und fügten dabei dem bislang so erfolgreichen SFK-Großmeistertrio (bisher 7,5:4,5) an den vorderen Brettern eine empfindliche 3:0 Niederlage bei.
Der Wettkampf begann mit einem Eklat. Nach acht gespielten Zügen klingelte das Handy von IM Stefan Löffler , dem Kreuzberger Spieler am achten Brett. Den Schiedsrichtern blieb trotz heftiger Proteste nichts anderes übrig, als IM Georgios Souleidis (Foto rechts) ohne weiteren Kampf zum Sieger zu erklären. Erst vor drei Wochen hatte der Weltschachbund FIDE auf seinem diesjährigen Kongress diese drastische Regelverschärfung mit sofortiger Wirkung eingeführt, um der ausufernden "Klingelseuche" Herr zu werden.
Achtung - lesen Sie hierzu auch die Anmerkung am Schluß des Berichts
Wer geglaubt hatte, die frühe Führung würde den SFK-Spielern Sicherheit geben, sah sich getäuscht. Zwar kam IM Martin Senff (Foto links) gegen GM Raj Tischbierek, den Chefredakteur der bekannten Zeitschrift SCHACH, zu einem ungefährdeten Remis, doch in der Zeitnotphase schlug der lange Zeit völlig offene Kampf um. GM Vladimir Chuchelov fiel einem mit Qualitätsopfer vorgetragenen Königsangriff von GM Liviu-Dieter Nisipeanu zum Opfer, und GM Igor Glek hatte keine Zeit mehr, seine herausgespielten Chancen gegen GM Jens-Uwe Maiwald zu nutzen. Die letzten 20 Sekunden auf seiner Schachuhr ließ er resignierend ablaufen, da er keine Möglichkeit mehr sah, die restlichen Pflichtzüge zu schaffen. Glek, einer der mutigsten Angriffsspieler auf dem Erdball, wird weiterhin seiner Zeitnotprobleme nicht Herr und bringt so das Team (und sich selbst!!) oft um die Früchte seiner Kunst.